Freitag, 2. Mai 2014

Food Waste in der Schweiz

Rund ein Drittel aller in der Schweiz produzierten Lebensmittel geht zwischen Feld und Teller verloren oder wird verschwendet. Das entspricht pro Jahr rund 2 Millionen Tonnen Nahrungsmittel oder der Ladung von rund 140‘000 Lastwagen, die aneinandergereiht eine Kolonne von Zürich bis Madrid ergeben würden. Fast die Hälfte der Abfälle werden in Haushalten und der Gastronomie verursacht: Pro Person landen hier täglich 320 Gramm einwandfreie Lebensmittel im Abfall. Dies entspricht fast einer ganzen Mahlzeit.
Diese Zahlen stammen aus wissenschaftlichen Ergebnissen, die nun laufend präzisiert und verdeutlicht werden. Fest steht: die Verluste müssen verringert und die Verschwendung gestoppt werden - für die Menschen und ihre natürliche Umwelt.

Verluste in der Landwirtschaft

In der Landwirtschaft entstehen 20 Prozent aller Lebensmittelverluste. Dies geschieht zum Beispiel weil...
  • die Ernte aus technischen Gründen nie voll eingefahren werden kann
  • nicht normgerechte Produkte aussortiert werden. Dies können fingrige Karotten, missförmige Kartoffeln oder zu grosse Äpfel und Gurken sein.

Verluste in Handel und Verarbeitung

Im Handel und bei der Verarbeitung entstehen 30 Prozent der Lebensmittelverluste. Die industrielle Verarbeitung kann nicht alle Nebenprodukte verwerten und auch der Handel produziert Verluste in den Verkaufsprozessen.
  • Verarbeitungsverluste entstehen durch nicht normgerechtes Getreide, Molke als Nebenprodukt der Käseherstellung oder Teigreste.
  • In Transporten werden Lebensmittel beschädigt
  • Überschreiten Waren das Verkaufsdatum im Lager, müssen sie entsorgt werden
  • Bleiben Frischprodukte in den Regalen liegen, landen sie im Abfall der Verteiler

Verschwendung in Haushalten und bei Grossverbrauchern

Durch Haushalte und Grossverbraucher entsteht die Hälfte aller Lebensmittelverluste. Sie enstehen durch...
  • Kaufentscheidungen: Es wird mehr gekauft als benötigt. Verpackungsgrössen passen nicht immer auf unsere Bedürfnisse, Kochpläne können sich kurzfristig verändern oder die offene Flasche Milch im Kühlschrank geht vergessen.
  • die Lagerung: Die Art der Lagerung von Lebensmittel beeinflusst ihre Haltbarkeit. Zum Beispiel können Bananen den Reifeprozess anderer Früchte beschleunigen und sie schneller verderben lassen.
  • Interpretation der Haltbarkeit: Produkte sollten nicht nur nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum beurteilt werden sondern auch mit unseren Sinnen. Oft können Produkte auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch verzehrt werden.
  • Kochüberschüsse: Oft wird mehr gekocht als benötigt – die Reste werden jedoch nicht verwertet. Hier ist Kreativität gefragt!
  • Quelle: Food Waste in der Schweiz

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