Sonntag, 8. August 2021

Starker Rückgang ausländischer Investitionen in Lateinamerika


Die ausländischen Direktinvestitionen in Lateinamerika und der Karibik sind laut einem aktuellen Bericht der der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Lateinamerika und die Karibik „Comisión Económica para América Latina y el Caribe de Naciones Unidas“ (CEPAL) um 34,7 Prozent zurückgegangen. Dies ist ein Verlust von 56 Milliarden US-Dollar und der niedrigste Stand seit einem Jahrzehnt. Konkret beliefen sich die ausländischen Investitionen in der lateinamerikanischen Region im Jahr 2020 auf 105,48 Milliarden Dollar, was 2,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) entspricht. „CEPAL“ schätzt, dass die ausländischen Direktinvestitionen bis 2021 weltweit um zehn bis fünfzehn Prozent zunehmen werden. In Lateinamerika reichen die Prognosen von einem Rückgang um fünf bis zu einem Anstieg um fünf Prozent. Nach Regionen aufgeschlüsselt zeigt die jährliche Studie „La Inversión Extranjera Directa en América Latina y el Caribe 2021“, dass Zentralamerika mit einem Rückgang von 89,4 Prozent den größten Teil der Investitionsverluste zu verzeichnen hatte, während in der Karibik der Rückgang 25,5 Prozent betrug.

Nur in fünf Ländern stiegen die Investitionen

Nur fünf Länder verzeichneten einen Anstieg der ausländischen Direktinvestitionen im Vergleich zu 2019, nämlich die Bahamas, Ecuador, Barbados, Paraguay und Mexiko. Mit diesen Daten festigte das aztekische Land seine Position als zweitgrößter Empfänger ausländischer Direktinvestitionen in der Region hinter Brasilien, das einen Rückgang der ausländischen Investitionen um 34 Prozent verzeichnete. Die Sektoren natürliche Ressourcen und verarbeitendes Gewerbe waren mit einem Rückgang von siebenundvierzig bzw. achtunddreißig Prozent im Jahr 2020 am stärksten betroffen. Erneuerbare Energien sind nach wie vor der Sektor in der Region, der das größte Interesse ausländischer Investoren weckt.


Fotos: PIXABAY

Sonntag, 11. Juli 2021

Glyphosat: Wie wichtig ist es für nachhaltige Lebensmittelproduktion?

 

11.07.2021 | 

Glyphosat: Wie wichtig ist es für nachhaltige Lebensmittelproduktion?

Leverkusen / Brüssel - Die Bayer AG hat ihren Willen zur erneuten EU-Zulassung des Herbizidwirkstoffs Glyphosat und in diesem Zusammenhang dessen Bedeutung für eine nachhaltige Lebensmittelproduktion unterstrichen.

So verwies der Leiter der EU-Zulassung des Konzerns, Kristian Kather, bei der Online-Veranstaltung „ScienceAndGlyphosate“ am Dienstag (6.7.) auf die jüngst im Rahmen des Wiederzulassungsantrags vorgelegten Ergebnisse der vier berichterstattenden Mitgliedstaaten Frankreich, Ungarn, die Niederlande und Schweden.

Demnach bedarf das Risiko einer Kanzerogenität und Reproduktionstoxizität sowie der Mutagenität von Keimzellen keiner Neueinstufung. Kather betonte, dass diese Einschätzung auf mehr als 1.500 Studien fuße. Kritik, dass ein Großteil der von der Bayer AG eingereichten Untersuchungen bereits deutlich über ein Jahrzehnt alt sei, entgegnete er, dass rund 100 der vorgelegten Studien in den vergangenen Jahren durchgeführt worden seien.

Zudem seien sämtliche erfassten Daten, sowohl der älteren als auch der jüngeren, in sich „sehr konsistent“. Im Hinblick auf die Anwendung des Pflanzenschutzmittelwirkstoffs unterstrich der Bayer-Mitarbeiter, dass die Unkrautbekämpfung einer der wesentlichen Faktoren zur Erreichung hoher Erträge sei. Dabei seien andere Herbizidwirkstoffe nicht automatisch besser für die Umwelt. Zudem stellte Kather klar, dass seiner Ansicht nach Glyphosat bei richtiger Anwendung keinerlei Gefährdung für Lebensmittel und Umwelt mit sich bringe.

Positiver Umwelteffekt

Die Leiterin für Umweltauswirkungen von Glyphosat bei Bayer, Virginie Ducrot, stellte die Vorteile des Wirkstoffs bei der bodenkonservierenden Bearbeitung von Feldern heraus. Durch den Einsatz des Totalherbizids könne vielfach auf eine mechanische Bodenbearbeitung wie das Pflügen verzichtet werden. Dies habe einen signifikant positiven Effekt auf die Anzahl der Regenwürmer und senke zugleich den Ausstoß von Treibhausgasen.

Die aktuelle EU-Zulassung für Glyphosat läuft am 15. Dezember 2022 aus. Es obliegt der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) parallele Konsultationen zum Berichtsentwurf zu organisieren. Die Befragungen sind öffentlich und sollen Anfang September starten.

Sobald die ECHA ihr Gutachten angenommen hat, wird die EFSA eigenen Angaben zufolge ihr „Peer-Review“ abschließen und ihre Schlussfolgerungen voraussichtlich Ende 2022 veröffentlichen. Auf Grundlage dieser Risikobewertung wird dann die EU-Kommission den Mitgliedstaaten einen Vorschlag zu Glyphosat präsentieren. Ende 2017 hatten die Mitgliedsländer nach zuvor sehr langem und zähem Ringen mehrheitlich der erneuten Zulassung des Herbizidwirkstoffs um fünf Jahre zugestimmt.

Quelle:AgE

Montag, 14. Juni 2021

Der nackte Kaiser - das neue Buch zum Thema Impfen

 Wissen macht frei.

Auch frei von Impffolgeschäden!
Und weil die Welt auf der einen Seite voller böser, gewissenloser Verschwörungstheoretiker ist und auf der anderen Seite voller Politiker, Industrieller und anderer um das Wohlergehen des Volkes besorgter Mitwirkender, ist die Informationslage für den einfachen Bürger sehr unübersichtlich.

Wie ist es denn nun wirklich mit dem Impfen? Wie funktioniert es und worin bestehen Nutzen und Gefahr?
Wo bekommen Sie das ganze Wissen über Impfungen her? All die Studien, Erfahrungsberichte, Fallbeschreibungen und Statistiken zu den Impffolgeschäden, die sogar zahlreicher auftreten, als Sie ahnen, weil vieles nicht in den Statistiken erfasst wird? Wie sollen Sie für sich und Ihre Kinder vernünftige Entscheidungen treffen können? Wo können Sie erfahren, wie Sie sich sogar ganz legal Impffplichten entziehen können, um sich und Ihre Kinder vor den fatalen Folgen von "Schutzimpfungen" zu schützen? Welche sinnvolleren Alternativen gibt es, um sich vor Krankheiten zu schützen? Wie funktioniert das Immunsystem des Körpers wirklich?

All das und mehr haben wir für Sie in einem Fachbuch zusammengetragen. Auch eine Bezugnahme auf eine anzunehmende Impfpflicht in Bezug auf Corona-Viren werden Sie finden. 122 Seiten voller nützlicher Ratschläge, Erkenntnisse und Tipps. Für den Laien verständlich, zugleich spannend und mitreißend beschrieben von einem Fachmann, der auf viele Jahre der konkreten, praktischen Berufserfahrung - gerade auch im Hinblick auf Impfungen - verweisen kann. Ein Buch, damit auch Sie sich und Ihre Kinder vor den fatalen Impfirrtümern schützen können. Nach der Impfung gibt es kein Zurück mehr! Wissen macht frei!

Hier geht es zum Buch, einfach auf Buch klicken.



Montag, 7. Juni 2021

Amazonasregenwald wird weiter ungebremst abgeholzt

Rio de Janeiro / Berlin 

Im brasilianischen Amazonasgebiet sind allein im Mai 1180 Quadratkilometer Regenwald abgeholzt worden - also etwas mehr als die Gesamtfläche Hongkongs.

Dies ist eine Steigerung um 41 Prozent im Vergleich zum Mai vergangenen Jahres und der dritte Monat hintereinander, in dem die Abholzung des Amazonaswaldes Höchstwerte erreicht, wie aus Daten des Nationalen Instituts für Weltraumforschung (Inpe) am Freitag hervorging. Zudem wurde im Mai erstmals seit Beginn der Aufzeichnungen eine Fläche von über 1.000 Quadratkilometern abgeholzt.

Der Anteil Brasiliens am Amazonasgebiet, das sich über neun brasilianische Bundesstaaten erstreckt und als wichtiger CO2-Speicher gilt, entspricht flächenmäßig der Größe Westeuropas. Dem südamerikanischen Land wird deshalb eine Schlüsselrolle beim Klimaschutz zugeschrieben. Der US-Klimabeauftragte John Kerry hatte Brasilien im Kampf gegen den Klimawandel und zum Erhalt des Amazonasgebiets zuletzt in die Pflicht genommen.

«Die vorläufigen Daten zur Abholzung verdeutlichen noch mehr, wie sehr eines der größten Reservate der Biodiversität des Planeten Tag für Tag Risiken ausgesetzt wird», hieß es in einer Mitteilung von Greenpeace Brasilien.

Für die Klima-Denkfabrik «Observátorio do Klima» sind die Mai-Daten umso besorgniserregender, als die Trockenzeit im Amazonasgebiet erst beginnt: «Wenn sich die Tendenz in den kommenden zwei Monaten fortsetzt, könnte die Entwaldungsrate 2021 mit einem beispiellosen Hoch enden.» Die Rate bezieht sich auf den Zeitraum von August bis Juli.

Beide Organisationen kritisierten auch Staatspräsident Jair Bolsonaro und Umweltminister Ricardo Salles, bei dem die Bundespolizei Hausdurchsuchungen wegen des Verdachts auf mutmaßlichen illegalen Holzexport vornahm.

Bolsonaro befürwortet die Öffnung Amazoniens für die wirtschaftliche Ausbeutung. Ihm wird vorgeworfen, ein Klima geschaffen zu haben, in dem sich Farmer immer mehr zur Landnahme für agrarwirtschaftliche Nutzung ermutigt fühlen. Zugleich wurden Umwelt- und Kontrollbehörden geschwächt. Auch zerstört der illegale Goldabbau zunehmend indigene Gebiete. Er steht häufig am Beginn einer Kette, in der dann Holzfäller und Viehzüchter folgen.

Quelle: dpa




Mittwoch, 2. Juni 2021

Darm an Hirn: Nervenzellen erkennen, was wir essen

 Kölner Forschende haben Nervenzellen in der Schaltzentrale des Vagusnervs untersucht, die im Magen-Darm-Trakt erkennen was wir essen und so das Sättigungsgefühl und den Blutzuckerspiegel steuern. Dabei zeigte sich, dass verschiedene Gruppen unterschiedliche Bereiche im Körper ansteuern und dann auch gegensätzliche Funktionen erfüllen. Diese Entdeckung könnte ein wichtiger Baustein für zukünftige Therapien gegen Übergewicht und Diabetes sein.

Nervenzellen des Vagusnervs erfüllen gegensätzliche Aufgaben

Magen-Darm-Trakt und Gehirn stehen im ständigen Austausch, um während der Nahrungsaufnahme unter anderem das Sättigungsgefühl und den Blutzuckerspiegel anzupassen. Ein wichtiger Vermittler zwischen diesen beiden Organen ist der Vagusnerv. Forschende des Kölner Max-Planck-Instituts für Stoffwechselforschung, des Exzellenzclusters für Alternsforschung CECAD der Universität zu Köln und der Uniklinik Köln haben sich die Aufgabenteilung der Nervenzellen in der Schaltzentrale des Vagusnervs genauer angeschaut und dabei Überraschendes entdeckt: Die Nervenzellen stammen zwar aus derselben Schaltzentrale, steuern aber unterschiedliche Regionen im Körper an und erfüllen dann auch gegensätzliche Funktionen bei der Steuerung unseres Sättigungsgefühls und des Blutzuckerspiegels. Diese Entdeckung könnte eine wichtige Rolle bei zukünftigen Therapien gegen Übergewicht und Diabetes spielen.

Wenn wir Nahrung aufnehmen, müssen die Informationen über die aufgenommene Nahrung vom Magen-Darm-Trakt an das Gehirn geleitet werden und so unser Hunger- und Sättigungsgefühl regulieren. Auf Grundlage dieser Informationen wird im Gehirn beispielsweise entschieden, ob wir weiter essen. Zusätzlich werden auch Informationen über den Blutzuckerspiegel vermittelt. Diese Kommunikation verläuft wesentlich über den Vagusnerv, welcher sich vom Gehirn bis in den Magen-Darm-Trakt zieht. In der Schaltzentrale des Vagusnervs, dem sogenannten Nodose Ganglion, sitzen die verschiedenen Nervenzellen, von denen einige den Magen und andere den Darm ansteuern. Manche dieser Nervenzellen reagieren auf mechanische Reize der Organe, wie die Ausdehnung des Magens, während andere chemische Signale, also Substanzen aus unserer Nahrung, wahrnehmen. Doch welche Funktionen übernehmen diese unterschiedlichen Nervenzellen während unserer Nahrungsaufnahme und welches Verhalten steuern sie in unserem Gehirn?

„Um die Aufgabenteilung der Nervenzellen im Nodose Ganglion zu untersuchen, haben wir die verschiedenen Typen von Nervenzellen durch ein genetisches Verfahren in Mäusen sichtbar gemacht. Das ermöglicht uns, genau zu sehen, welcher Typ Nervenzelle welches Organ ansteuert und gibt uns einen Eindruck davon, welche Signale wahrgenommen werden“, sagt Studienleiter Dr. Henning Fenselau. „Außerdem können wir damit die unterschiedlichen Typen von Nervenzellen gezielt ein- und ausschalten, um ihre genaue Funktion während der Nahrungsaufnahme herauszufinden.“

Unterschiedliche Nahrung aktiviert unterschiedliche Nervenzellen

Bei ihren Untersuchungen fokussierten sich die Forschenden vor allem auf zwei wichtige Typen von Nervenzellen in dem gerade einmal ein Millimeter großen Nodose Ganglion. „Einer dieser Zelltypen erkennt die Ausdehnung des Magens. Werden diese Nervenzellen aktiviert, essen die Mäuse deutlich weniger“, erklärt Fenselau. „Diese Nervenzellen leiten Appetit-hemmende Signale an das Gehirn weiter und verringern darüber hinaus unseren Blutzuckerspiegel.“ Die zweite Gruppe von Nervenzellen steuert vor allem den Darm an. „Diese Gruppe von Nervenzellen nimmt chemische Signale aus unserer Nahrung wahr, hat aber keinen Einfluss auf unsere Nahrungsaufnahme. Stattdessen erhöht die Aktivierung dieser Zellen unseren Blutzuckerspiegel“, so Fenselau. Die beiden Nervenzelltypen in der Schaltzentrale des Vagusnervs erfüllen somit gegensätzliche Aufgaben während der Nahrungsaufnahme.

„Die Reaktion unseres Gehirns auf die aufgenommene Nahrung ist vermutlich ein Zusammenspiel dieser beiden Nervenzelltypen“, erklärt Fenselau. „Die Aufnahme von Nahrung mit viel Volumen dehnt unseren Magen, aktiviert die dort liegenden Nervenzelltypen. Diese stoppen ab einem gewissen Punkt die weitere Nahrungsaufnahme und passen gleichzeitig den Blutzuckerspiegel entsprechend an. Nahrung mit hoher Nährstoffdichte führt eher zu einer Aktivierung der Nervenzellen im Darm. Diese erhöhen den Blutzuckerspiegel weiter aktiv, indem körpereigene Glukose ausgeschüttet wird, stoppen aber nicht die weitere Nahrungsaufnahme.“ Die Entdeckung der unterschiedlichen Funktionen dieser beiden Nervenzelltypen könnte eine entscheidende Rolle bei neuen Therapien gegen Übergewicht und Diabetes spielen.

Dr. Maren Berghoff Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Max-Planck-Institut für Stoffwechselforschung


„Corona befeuert eine andere Pandemie“

 Wie hat die Corona-Pandemie das Ernährungs- und Bewegungsverhalten von Erwachsenen und damit auch ihr Gewicht verändert? Dieser Frage gingen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Technischen Universität München (TUM) nach. Rund 40 Prozent der Befragten haben seit dem Beginn der Pandemie zugenommen. Etwas mehr als die Hälfte bewegt sich zudem weniger als vor der Corona-Krise.

Dass sie seit Beginn der Corona-Pandemie zugenommen haben, geben überdurchschnittlich häufig die 30- bis 44-Jährigen (48 Prozent) sowie die Befragten an, die bereits zuvor ein Gewichtsproblem hatten (53 Prozent). Dies ist eines der Ergebnisse der Umfrage, die das Else Kröner Fresenius Zentrum für Ernährungsmedizin (EKFZ) an der TUM gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut Forsa durchgeführt hat.

Diese Analyse beruht auf der online Befragung von 1.001 Erwachsenen im Alter zwischen 18 und 70 Jahren im April 2021 im Rahmen eines systematischen Zufallsverfahrens. Hans Hauner, Professor für Ernährungsmedizin an der TUM, und Renate Oberhoffer-Fritz, Professorin für Präventive Pädiatrie an der TUM, nahmen im Rahmen eines Expertengesprächs zu den Daten Stellung.


Gewichtszunahme durch Corona-Pandemie verstärkt

Je höher der Body-Mass-Index (BMI) der Befragten, desto häufiger geben sie an, dass sie seit Beginn der Pandemie zugenommen haben. „Corona befeuert damit die Adipositas-Pandemie“, sagt Hans Hauner, Ernährungsmediziner und Leiter des Else Kröner Fresenius Zentrums für Ernährungsmedizin. Im Durchschnitt liegt die Gewichtszunahme bei 5,6 Kilo, bei den Befragten mit einem höheren BMI von über 30 ergibt sich sogar eine Gewichtszunahme von durchschnittlich 7,2 Kilo.

„Im Gegenzug gilt Adipositas als Treiber der Covid-19-Pandemie, denn mit dem BMI steigt auch das Risiko, schwer an Corona zu erkranken. So entsteht ein Teufelskreis aus dem Zusammenspiel von Corona und Adipositas“, erklärt Prof. Hauner. Unabhängig von Covid-19 kostet zu hohes Gewicht in Deutschland jährlich etwa 80.000 bis 100.000 Menschenleben. „Der Kollateralschaden durch die Fokussierung auf Corona ist daher im Bereich der vielen lebensstilbedingten Krankheiten enorm“, meint Prof. Hauner.


Ernährungsverhalten seit Beginn der Corona-Pandemie

Die Mehrheit (über 60 Prozent) der Befragten gibt allerdings an, dass sich ihr Ernährungsverhalten seit Beginn der Pandemie nicht grundlegend verändert hat. Vergleichsweise häufig sagen die Befragten, dass sie mehr Zeit zum Essen haben (33 Prozent) und dass sie häufiger aus Langeweile essen (28 Prozent). Dabei handelt es sich überwiegend um ungünstige Lebensmittel wie Süßigkeiten, Fastfood oder zuckergesüßte Getränke. Dieses Verhalten findet sich vor allem bei Menschen, die sich durch die Pandemie psychisch belastet fühlen.

„Der Energiebedarf eines Erwachsenen liegt – je nach Alter, Geschlecht und Gewicht – zwischen 1.500 und 2.500 kcal pro Tag. Das Ziel beim Essen muss deshalb eine gute, aber nicht übermäßige Versorgung mit den Energieträgern Kohlenhydrate, Fette, Eiweiß sowie mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen sein, also eine vollwertige Ernährung“, erklärt Prof. Hauner.


Studie belegt Bewegungsmangel bei Erwachsenen

52 Prozent der Befragten bewegen sich seit Beginn der Corona-Krise weniger als vorher. Je höher der BMI, desto häufiger (60 Prozent) geben die Befragten an, dass sie sich jetzt weniger bewegen. Als Gründe für den Bewegungsrückgang nennen die Befragten, dass sie weniger Bewegung im Alltag haben (54 Prozent), aber auch, dass die Räumlichkeiten für Einzel- oder Gruppensport – etwa Turnhallen oder Fitnessstudios – geschlossen sind (53 Prozent).

„Aktivität und Bewegung sind wichtig, um unsere Gesundheit und auch unser Wohlbefinden zu stärken“, sagt Renate Oberhoffer-Fritz, Professorin für Präventive Pädiatrie und Dekanin der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften der TUM. „Erwachsene sollten mindestens 150 Minuten pro Woche mit moderater bis hoher Intensität aktiv sein. Klassische Ausdauersportarten wie Radfahren, Laufen und Schwimmen bieten sich hier an.“

Expertenteam rät zu ausgewogener Ernährung und regelmäßiger Bewegung

„Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Bewegung sind entscheidende Voraussetzungen für Gesundheit, Fitness und Leistungsfähigkeit“, resümiert Prof. Oberhoffer-Fritz.

„Wer sich fettarm ernährt und sich ausreichend bewegt, hat mehr vom Leben – und dies gilt nicht nur in Corona-Zeiten“, sagt Prof. Hauner.


Dr. Katharina Baumeister Corporate Communications Center

Technische Universität München


Bild von EKFZ / TUM




Dienstag, 1. Juni 2021

"Nein, meine Söhne geb ich nicht"

Passt genau in unsere Zeit. Sehr gut geschrieben und vorgetragen.

Danke Reinhard Mey


Hier das Video zum Lied:     "Nein, meine Söhne geb´ ich nicht"


Hier ist noch der Text von Reinhard Mey

Nein, meine Söhne geb’ ich nicht


Ich denk', ich schreib' euch besser schon beizeiten
Und sag' euch heute schon endgültig ab –
Ihr braucht nicht lange Listen auszubreiten
Um zu sehen, dass ich auch zwei Söhne hab'!
Ich lieb' die beiden, das will ich euch sagen
Mehr als mein Leben, als mein Augenlicht
Und die, die werden keine Waffen tragen!
Nein, meine Söhne geb' ich nicht –
Nein, meine Söhne geb' ich nicht!
Ich habe sie die Achtung vor dem Leben
Vor jeder Kreatur als höchsten Wert –
Ich habe sie Erbarmen und Vergeben
Und wo immer es ging, lieben gelehrt!
Nun werdet ihr sie nicht mit Hass verderben
Keine Ziele und keine Ehre, keine Pflicht
Sind's wert, dafür zu töten und zu sterben –
Nein, meine Söhne geb' ich nicht –
Nein, meine Söhne geb' ich nicht!
Ganz sicher nicht für euch hat ihre Mutter
Sie unter Schmerzen auf die Welt gebracht –
Nicht für euch und nicht als Kanonenfutter
Nicht für euch hab' ich manche Fiebernacht
Verzweifelt an dem kleinen Bett gestanden
Und kühlt' ein kleines glühendes Gesicht
Bis wir in der Erschöpfung Ruhe fanden
Nein, meine Söhne geb' ich nicht –
Nein, meine Söhne geb' ich nicht!
Sie werden nicht in Reih' und Glied marschieren
Nicht durchhalten, nicht kämpfen bis zuletzt
Auf einem gottverlass'nen Feld erfrieren
Während ihr euch in weiche Kissen setzt!
Die Kinder schützen vor allen Gefahren
Ist doch meine verdammte Vaterpflicht
Und das heißt auch, sie vor euch zu bewahren!
Nein, meine Söhne geb' ich nicht –
Nein, meine Söhne geb' ich nicht!
Ich werde sie den Ungehorsam lehren
Den Widerstand und die Unbeugsamkeit –
Gegen jeden Befehl aufzubegehren
Und nicht zu buckeln vor der Obrigkeit!
Ich werd' sie lehr'n, den eig'nen Weg zu gehen
Vor keinem Popanz, keinem Weltgericht
Vor keinem als sich selber g'radzustehen!
Nein, meine Söhne geb' ich nicht –
Nein, meine Söhne geb' ich nicht!
Und eher werde ich mit ihnen fliehen
Als dass ihr sie zu euren Knechten macht –
Eher mit ihnen in die Fremde ziehen
In Armut und wie Diebe in der Nacht!
Wir haben nur dies eine kurze Leben –
Ich schwör's und sag's euch g'rade ins Gesicht:
Sie werden es für euren Wahn nicht geben!
Nein, meine Söhne geb' ich nicht –
Nein, meine Söhne geb' ich nicht!





Donnerstag, 27. Mai 2021

Verunreinigungen im AstraZeneca-Impfstoff gefunden: Proteine könnten Qualität des Vakzins beeinträchtigen

Forschende der Ulmer Universitätsmedizin haben Verunreinigungen im Corona-Impfstoff von AstraZeneca nachgewiesen. Gefunden wurden menschliche und virale Eiweiße – darunter so genannte Hitzeschock-Proteine. Ob diese Verunreinigungen die Wirksamkeit des Impfstoffs beeinflussen oder mit Impfreaktionen zusammenhängen, beantwortet die Studie nicht. Die zunächst auf einem Preprint-Server erschienene Publikation zeigt jedoch, wie AstraZeneca Herstellungs- und Qualitätssicherungsprozesse optimieren kann. Die Studie befindet sich in einem Review-Verfahren bei einem anerkannten Fachjournal.

Ulmer Forschende haben Verunreinigungen im COVID-Impfstoff des Pharmakonzerns AstraZeneca nachgewiesen. Konkret geht es um menschliche und virale Eiweiße – darunter insbesondere so genannte Hitzeschock-Proteine. Ob diese Verunreinigungen die Wirksamkeit des Impfstoffs beeinflussen oder mit Impfreaktionen zusammenhängen, kann die Studie nicht beantworten. Die zunächst auf einem Preprint-Server erschienenen Ergebnisse geben allerdings Hinweise, wie der Pharmakonzern seine Herstellungs- und Qualitätssicherungsprozesse optimieren kann. Die Studie durchläuft derzeit ein Review-Verfahren bei einem anerkannten Fachjournal.

Bei dem Vakzin „Vaxzevria“ des britisch-schwedischen Pharmakonzerns AstraZeneca handelt es sich um einen so genannten Vektorimpfstoff. Als Vektor dient ein für Menschen ungefährliches Adenovirus: Diese „Genfähre“ schleust ein Oberflächeneiweiß des neuen Coronavirus (SARS-CoV-2) in die körpereigenen Zellen. Im Zuge der darauf folgenden Immunreaktion werden Antikörper gebildet, die Impflinge gegen COVID-19 schützen sollen. Kurze Zeit nach der Immunisierung mit „Vaxzevria“ (ChAdOx1 nCoV-19) treten bei Impflingen relativ häufig grippeähnliche Symptome als Impfreaktion auf; in sehr seltenen Fällen entwickelten vor allem jüngere Frauen bis zu 16 Tage nach der Impfung lebensbedrohliche Sinusvenenthrombosen.

Vor diesem Hintergrund haben Forschende um Professor Stefan Kochanek, Leiter der Abteilung Gentherapie der Ulmer Universitätsmedizin, drei Chargen des AstraZeneca-Impfstoffs mit biochemischen Methoden und Proteomanalysen untersucht. Neben Proteinen des adenoviralen Vakzins selbst fanden sie beträchtliche Mengen menschlicher Proteine und auch regulatorischer viraler Proteine, die nicht Teil des Impfstoffs sind.

Um diese Verunreinigungen aufzuspüren, haben die Studienautorinnen und -autoren unter anderem mit Proteingelen und Silberfärbungen gearbeitet: Konkret verglichen sie die Färbemuster der AstraZeneca-Proben mit denen eines laboreigenen Vergleichsvektors (HAdV-C5-EGFP), der mittels Ultrazentrifugation aufgereinigt worden war. „Das Bandenmuster im Proteingel hat sich in den beiden Proben deutlich unterschieden: Im Vergleich zu dem eigenen Adenovirus-Vektor wiesen die AstraZeneca-Proben deutlich mehr Proteinbanden auf, die nicht durch den adenoviralen Impfstoff erklärbar waren“, erläutert Professor Kochanek. Daraufhin wurde zunächst der Proteingehalt der Vaxzevria-Impfstoffchargen bestimmt – mit eindeutigem Ergebnis. Der Proteingehalt pro Impfdosis lag deutlich über den theoretisch zu erwartenden 12,5 µg – und in einer genauer untersuchten Charge betrug er sogar 32 µg.

Doch welche Proteine sind in dem AstraZeneca-Impfstoff in größerer Menge vorhanden? Um diese Frage zu beantworten, wurden massenspektrometrische Untersuchungen durchgeführt. Im Ergebnis war mindestens die Hälfte der Eiweiße menschlichen Ursprungs. Unter den humanen Proteinen, die aus der menschlichen Zelllinie zur Vektorproduktion stammen, fiel insbesondere die Häufung so genannter Hitzeschockproteine auf. „Insgesamt haben wir über 1000 Proteine in den Chargen detektiert: Die Mehrzahl dürfte keine negativen Auswirkungen auf Impflinge haben. Extrazelluläre Hitzeschockproteine sind jedoch bekannt dafür, dass sie angeborene und erworbene Immunantworten modulieren und bestehende Entzündungsreaktionen verstärken können. Sie wurden zudem auch schon mit Autoimmunreaktionen in Verbindung gebracht“, erklärt Professor Kochanek. In weiteren Studien muss untersucht werden, inwiefern diese Protein-Verunreinigungen die Wirksamkeit des Vakzins mindern oder mit der oftmals starken Impfreaktion zeitnah nach der Injektion des Impfstoffes in den Muskel zusammenhängen könnten.

In der Pharmaindustrie gilt die möglichst weitgehende Entfernung solcher Verunreinigungen aus biotechnologisch hergestellten therapeutischen Proteinen als ein sehr wichtiges Qualitätsmerkmal. Im Fall des adenoviralen COVID-Impfstoffs von AstraZeneca reicht die Kontrolle mit den bisher verwendeten Standard-Nachweisverfahren offenbar nicht aus. Die Ulmer Forschenden empfehlen ergänzende Methoden wie Gel- und Kapillarelektrophoresen sowie massenspektrometrische Untersuchungen. „Die Vielzahl der gefundenen Verunreinigungen, von denen zumindest einige negative Effekte haben könnten, macht es nötig, den Herstellungsprozess und die Qualitätskontrolle des Impfstoffs zu überarbeiten. Dadurch ließe sich neben der Sicherheit womöglich auch die Wirksamkeit des Vakzins erhöhen“, so Professor Kochanek.

Annika Bingmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Universität Ulm


Bewegung und Wohlbefinden sinken weltweit durch Corona-Einschränkungen

Studie unter Leitung der Goethe-Universität

Gut 40 Prozent weniger aktiv waren die Menschen während des ersten Lockdowns, zeigt eine internationale Studie unter Leitung der Goethe-Universität Frankfurt. Auch das psychische Wohlbefinden sank; der Anteil an Menschen mit einem Risiko für Depressionen verdreifachte sich. Das Autorenteam befürchtet langfristige Auswirkungen und fordert, dies künftig zu berücksichtigen.

FRANKFURT. Vor einer versteckten „Pandemie innerhalb der Pandemie“ warnen 20 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 14 Ländern in zwei aktuellen Veröffentlichungen. Zum einen sei die körperliche Aktivität während der Corona-bedingten Einschränkungen deutlich gesunken, zum anderen habe das psychische Wohlbefinden gelitten. „Regierungen und Verantwortliche für das Gesundheitssystem sollten unsere Erkenntnisse ernst nehmen“, betont das Team unter Leitung von Dr. Jan Wilke vom Institut für Sportwissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt.

Rund 15.000 Menschen aus den beteiligten Ländern hatten im Rahmen einer internationalen Erhebung standardisierte Fragebögen beantwortet. Dabei schätzten sie im April/Mai 2020 ihre körperliche Aktivität (13.500 Teilnehmende) oder ihr psychisches und physisches Wohlbefinden (15.000 Teilnehmende) vor und während der Pandemie-bedingten Einschränkungen ein.

Ältere Menschen besonders betroffen

„Die Ergebnisse zeigen einen drastischen Rückgang der körperlichen Aktivität und des Wohlbefindens“, so Wilke. Mehr als zwei Drittel der Befragten konnten ihr übliches Bewegungsniveau nicht aufrechterhalten. Mäßige sportliche Aktivitäten nahmen nach Eigenangaben durchschnittlich um 41 Prozent ab – dazu zählt alles, was Herzschlag und Atmung erhöht, beispielsweise flottes Gehen, Laufen, Radfahren oder auch anstrengende Gartenarbeit.

Ähnlich stark sank mit 42 Prozent der Anteil intensiver Bewegung, bei der man schwitzt und deutlich außer Atem kommt. Die Effekte waren etwas höher bei Berufssportler:innen und besonders aktiven Menschen sowie vergleichsweise Jungen und Alten. Besonders auffällig war der Aktivitäts-Rückgang bei den über 70-Jährigen, die sich zu 56 bis 67 Prozent weniger bewegten als zuvor. „Dabei wissen wir, dass körperliche Inaktivität gerade bei Älteren schon nach zwei Wochen nur noch schwer reversible Änderungen nach sich ziehen kann – beispielsweise beim Körperfettanteil oder der Insulinsensitivität“, warnen die Studienautor:innen.

Bewegung schützt vor Krankheiten und senkt die Sterblichkeit

Die WHO empfiehlt mindestens 150 Minuten mäßige oder mindestens 75 Minuten intensive körperliche Aktivität pro Woche – das erreichten vor der Pandemie 81 Prozent der Studienteilnehmer:innen, während des Lockdowns nur noch 63 Prozent. Dabei kann ausreichende Bewegung die Sterblichkeit um bis zu 39 Prozent senken, wie eine Studie 2015 zeigte. Daten lassen vermuten, dass zu wenig Bewegung bei etwa jedem zehnten vorzeitigen Todesfall eine Rolle spielt, denn körperliche Aktivität verringert die Wahrscheinlichkeit beispielsweise von Bluthochdruck, Stoffwechselstörungen wie Typ-2-Diabetes sowie Krebs.

Es ist bekannt, dass Bewegung das Immunsystem aktiviert, da sie die Durchblutung fördert und die für die Abwehr wichtigen Lymphozyten und Botenstoffe (Zytokine) aktiviert. So zeigen Studien, dass körperlich aktive Menschen weniger empfänglich sind für Influenza-, Rhino- und Herpesviren sowie Atemwegsinfektionen allgemein. Möglicherweise schützt Bewegung also auch vor schweren COVID-19-Verläufen, indem sie Risikofaktoren wie Übergewicht verringert. Körperliche Gesundheit und Bewegung reduzieren zudem das Risiko psychischer Beschwerden wie Depressionen und Angststörungen.

Drastisch reduziertes mentales Wohlbefinden

In einem weiteren Teil der Studie hatte das Autorenteam das mentale Wohlbefinden während der Pandemie-Einschränkungen erfragt. 73 Prozent der Studienteilnehmer:innen gaben an, dass es sich verschlechtert habe. Der Wohlbefindlichkeits-Index der WHO, der Stimmung, Entspannung, Aktivität, Ausgeruhtheit und Interesse misst, sank durchschnittlich während der ersten Lockdown-Phase von 68 Prozent gefühlter Lebensqualität vor der Pandemie auf 52 Prozent.

Die Menschen empfanden sich vor allem weniger „aktiv und energiegeladen“ und führten ein weniger „mit interessanten Dingen gefülltes Leben“. Der Anteil sehr niedriger Werte, die auf eine Depression hinweisen, verdreifachten sich von 15 auf 45 Prozent. „Diese Effekte waren stärker bei Frauen und Jüngeren “, heißt es in der Studie. „Besonders die Bedürfnisse von Frauen sollten stärker berücksichtigt werden, da sie deutlich gefährdeter sind.“

Immerhin 14 bis 20 Prozent der Befragten gaben aber auch an, dass sich ihr Befinden verbessert habe – mögliche Gründe sehen die Autor:innen in mehr Familienzeit, höherer Arbeitsautonomie, weniger Dienstreisen oder auch einer veränderten Gesundheitswahrnehmung. „Doch ein großer Bevölkerungsteil leidet möglicherweise still an noch kaum sichtbaren gesundheitlichen Auswirkungen der Pandemie“, warnt das Autorenteam.

Relevant für weltweit vier Milliarden Menschen

Das könnte sich auch in steigenden Gesundheitskosten äußern: Laut US-Daten sind die jährlichen Ausgaben für inaktive oder unzureichend aktive Personen um 1200 bzw. 600 Euro erhöht – das würde sich allein für die 3104 Menschen aus der Befragung, die sich während des Lockdowns nicht mehr ausreichend bewegten, nach einem Jahr auf zwei bis vier Millionen Euro summieren.

Die Ergebnisse dieser ersten multinationalen Studien dürften für geschätzt weltweit vier Milliarden Menschen relevant sein, die von den Einschränkungen der ersten Corona-Welle im Frühjahr 2020 betroffen waren. Allerdings wurden die Daten überwiegend über elektronische Medien erhoben, sodass Bevölkerungsteile ohne Internet nicht einbezogen wurden. Auch nach Faktoren wie Wohnumfeld, Bildung und Sozialstatus wurde nicht differenziert. Zudem beruhen die Daten auf Eigeneinschätzungen, nicht auf Messungen, was gerade die rückblickende Wahrnehmung verzerren könnte. „Dennoch zeigen unsere Ergebnisse, dass die Themen körperliche Aktivität und Wohlbefinden auf die Agenda der Politik gehören“, betont Wilke.

„Interessenvertreter müssen Strategien entwickeln, um den Verlust der körperlichen Aktivität abzumildern“, schreiben die Autor:innen. Sie schlagen vor, die Öffentlichkeit besser aufzuklären, Aktivitätsmöglichkeiten mit geringer Infektionswahrscheinlichkeit zu schaffen und beispielsweise qualifizierte Sportprogramme für zu Hause anzubieten. Dies würde sich neben zahlreichen weiteren gesundheitlichen Facetten insbesondere positiv auf das mentale Wohlbefinden auswirken.

Ähnlich negative Effekte wie in diesen Studien beobachtet müssten bei künftigen Pandemien unbedingt vermieden werden. „Körperliche Aktivität und Bewegung haben leider keine starke Lobby und werden im öffentlichen Diskurs meist vernachlässigt“, so Wilke. „Dabei können sie uns massiv dabei helfen, die Pandemie besser zu bewältigen.“


Dr. Markus Bernards Public Relations und Kommunikation

Goethe-Universität Frankfurt am Main


Sonntag, 23. Mai 2021

Basisch – warum?


Wenn ein gesundes Baby auf die Welt kommt, ist es vollkommen basisch. Die Haut ist basisch, der Urin, die Ausscheidungen sowie Sekrete. Erst mit den Jahren entwickeln sich ungünstige Lebensgewohnheiten, wie falsche Ernährung, wenig Bewegung, der Aufenthalt in geschlossenen, sauerstoffarmen Räumen wird wichtiger als die regenerierende Kraft der Natur und auch die geistigen Faktoren, wie Negativität, Unzufriedenheit, Sorgen, Angst und dauerhafter Stress kommen hinzu. Auch das Nicht-Vergeben-Können, zeigt, dass wir noch „sauer“ sind auf den ein oder anderen. Das alles hat zur Folge, dass der Körper gewissermaßen „versauert“. Auf diese Weise will er uns seinen Unmut mitteilen. Wenn wir dieser seiner Reaktion weiterhin keine Beachtung schenken, dann ist er alsbald „gekränkt“ und es kommt zu einer dauerhafteren Erkrankung.

In Anbetracht der Umstände hat der Körper auch allen Grund „sauer“ zu sein, denn was dem Gaumen schmeckt, bekommt dem Körper meist nicht gut. Die industriell verarbeiteten Nahrungsmittel haben den Gaumen trainiert, ihn gewissermaßen programmiert nach Dingen zu verlangen, die das basische Gleichgewicht stören und die ungünstige Säure unmerklich in unser Gewebe einführen. Dabei ist es nicht nur so, dass sich die überschüssigen Säuren in Haut- und Bindegewebe, ja sogar in den Zellen, einlagern und sie verschlacken, vielmehr bilden Säuremilieus im Körper wahre Nährböden für Parasiten, Viren & Bakterien aller Art. Dieser Überfluss an Säure ist die Ursache für beinahe jede erdenkliche Krankheit. Wer die Gesundheit eines Babys zurückerhalten möchte, muss umdenken, auf seinen Körper hören und ihn gut behandeln, dann wird unser Körper auch keinen Grund mehr haben, „sauer“ zu sein.

Sobald der Körper basisch ist, stoppt der Krebs!

Das Umdenken ist gerade im Hinblick auf Tumorerkrankungen von immenser Wichtigkeit, denn allen erfolgreichen, natürlichen Methoden der Krebsheilung liegt eine basische Ernährungsweise zugrunde. So basieren auch die wirksamen Krebstherapien nach Dr. Hulda Clark (Parasiten-Theorie), Dr. Johanna Budwig (Budwig-Diät) und Maria Treben (Schwedenbitter) auf derselben Strategie: Den Körper von Säuren und damit Giften zu befreien, um ein basisches Milieu herzustellen und die natürliche Zellatmung zu unterstützen! Spurenelemente helfen dem Körper basisch zu werden und chlorophyllhaltige, also grüne Lebensmittel, führen dem Körper ausreichend Sauerstoff zu.

Bakterien entstehen in der Säure und ernähren sich von dieser.

Die Säure ist ein wunderbarer Nährboden für Bakterien, Viren und Parasiten aller Art. Überall wo diese parasitären Kulturen in einer ungesunden Überzahl vorhanden sind, ist auch ein saures Milieu vorzufinden. Diese Beobachtung führte zu der Annahme, dass es die Bakterien selbst sind, die die Säure produzieren. Bereits im 19. Jahrhundert fand diese These jedoch erste Widerlegungen, die besagten: „Der Keim ist nichts, der Nährboden ist alles.“ (Zitat von Prof. Dr. Claude Bernard, später bekannte sich auch der Widerstreiter Pasteurs dazu).

Eine Vielzahl an Wissenschaftlern fand im 19. und 20. Jahrhundert unabhängig voneinander dieselbe Wahrheit über Mikroorganismen heraus. Man hatte sie jedoch zum Schweigen gebracht, sodass jeder dachte, er habe eine Neuentdeckung gemacht. Sie hatten die Beobachtung gemacht, dass es Bakterien gibt, die im Körper entstehen und nicht, wie man annahm, ausschließlich über den Luftweg in den Körper gelangen.

Prof. Dr. Dr. Piere Jacque Antonie Béchamp beschrieb den Entstehungsprozess von Bakterien bereits 1866 und stellte fest, dass in unserem Körper Kleinstorganismen, die Mikrozymen, leben, die sich erst in einem pathologischen Milieu zu Bakterien entwickeln. Demnach ist ein saures, toxisches Milieu eine wahre Brutstätte für parasitäre Mirkoorganismen, die in einer übermäßigen Anzahl das Immunsystem stark in Anspruch nehmen und bei Daueranforderung schwächen. Bakterien sind eigentlich nur ein Indikator dafür, wo sich im Körper ein krankhaftes bzw. saures Milieu befindet, da sie sich von Säure und Abfallstoffen ernähren.

Parasiten können nur dorthin gelangen, wo Säure und Toxine sind.

Die Pharmaindustrie versucht uns Medikamente zu verkaufen und Symptome zu behandeln, niemals jedoch die Ursache. Dies können wir nur selbst, indem wir uns informieren und diese Informationen in unser eigenes Leben einfließen lassen.

In der heutigen Zeit ist es unabdingbar vorbereitet sowie gereinigt von Umweltgiften zu sein und diverse Vitalstoffmängel auszugleichen. Da unsere Böden, Gemüse, Früchte im Gegensatz zu früher nur noch einen Bruchteil der Mineralstoffe und Vitamine in sich tragen, kommt man an Nahrungseränzung kaum vorbei. 

Thüringer Landwirte lassen es für Feldhamster blühen

Rund 32 Hektar Ackerland werden in Thüringen «hamsterfreundlich» bewirtschaftet.

«Das heißt, die Fläche wurde in fünf Teilstücke unterteilt, wo sich jeweils 
eine Sommer- mit einer Winterkultur abwechseln», erklärte der Thüringer 
Bauernverband (TBV) am Freitag am Rand eines solchen Feldes der 
Agrargenossenschaft Weißensee. «Dazwischen liegen jeweils 36 Meter 
breite Blühstreifen.»

So finde der Hamster immer Rückzugsorte, Schutz vor Greifvögeln und ein 
üppiges Nahrungsangebot. Die Region um Weißensee im Kreis Sömmerda 
zählt zu den insgesamt 35 Feldhamster-Schwerpunktgebieten, die es im 
Freistaat 
gibt. Da der Feldhamster in vielen Regionen Deutschlands bereits ausgestorben 
ist, genießt er in Thüringen besonderen Schutz.

«Gerade der Feldhamster zeigt auf, wie sehr ehemals weit verbreite Arten der 
Agrarlandschaft innerhalb weniger Jahrzehnte an den Rand des Aussterbens 
gelangen können, wenn die notwendigen Rahmenbedingungen zum Überleben 
nicht mehr gegeben sind», sagte Umweltministerin Anja Siegesmund. Ihr 
Ministerium unterstütze deshalb intensiv die landwirtschaftlichen Betriebe, 
die es sich zum Ziel gemacht haben, die Artenvielfalt im Agrarbereich zu 
erhöhen und zu stabilisieren.

Seit 2018 ist die AG Weißensee laut Ministerium ein enger Partner der Stiftung 
Naturschutz Thüringen in einem Feldhamsterschutz-Modellprojekt und des von 
Thüringen und dem Bund geförderten Projektes «Feldhamsterland». Außerdem
erhalte sie für die Anlage mehrjähriger Blühstreifen für den Insekten- und 
Rebhuhnschutz Fördermittel.

Damit lassen die Thüringer Landwirtinnen und Landwirte nach TBV-Angaben 
in diesem Jahr eine mehr als 1.500 Fußballfelder große Fläche aufblühen. Die i
nsgesamt 1.000 Hektar Blühstreifen und Blühflächen sollen Insekten ein 
vielfältiges Blütenangebot bieten. «Wir arbeiten in und mit der Natur, nicht 
gegen sie», sagte TBV-Präsident Wagner. «Der Erhalt unserer Artenvielfalt 
liegt im ureigensten Interesse von uns Landwirten.»
dpa/th