Mittwoch, 27. Mai 2020

Winterliches Bienensterben: Zucker aus Waldhonig gefährdet Überleben der Völker

Studie der Uni Hohenheim: spezieller Zucker im Waldhonig reduziert Lebensdauer von Bienen und führt zu starken Ertragsverlusten / Gegenmaßnahmen nur rechtzeitig möglich
Imker kennen das Problem, wenn der Honig beim Schleudern wie Zement in den Waben klebt. Ursache ist ein hoher Gehalt eines besonderen Zuckers, der Melezitose. Er ist verantwortlich dafür, dass der Honig schon in den Waben auskristallisiert und nicht mehr herausgeschleudert werden kann. Die Folge sind nicht nur massive Ertragsverluste. Die sogenannte Waldtrachtkrankheit steht auch im Verdacht, ganze Bienenvölker in Gefahr zu bringen. Eine Vermutung, die jetzt erstmals von Wissenschaftlern der Universität Hohenheim in Stuttgart anhand von Laborexperimenten bestätigt wurde. Demnach führt der spezielle Zucker zur Schädigung der Darmbakterien der Bienen und reduziert so ihre Lebensdauer. Details berichten Victoria Seeburger von der Landesanstalt für Bienenkunde und ihre Kollegen in ihrer aktuellen Publikation im Journal PloS ONE https://doi.org/10.1371/journal.pone.0230871

Honigbienen ernähren sich im Frühjahr überwiegend von Honig, den sie aus Blütennektar herstellen. Im Sommer nehmen nektarliefernde Blüten ab und der Honigtau wird attraktiver und stellt oft die Hauptnahrungsquelle dar.

Was so appetitlich klingt sind nichts anderes als die Ausscheidungen von verschiedenen Lausarten, die sich von dem Pflanzensaft vor allem von Nadelbäumen ernähren. Das Ergebnis ist zwar ein wohlschmeckender Waldhonig, Imkern ist aber bekannt, dass dieser Honigtauhonig vor allem zu Beginn des Winters bei ihren Honigbienen zur so genannten Waldtrachtkrankheit führen kann.

Die Hinterleiber der betroffenen Bienen sind angeschwollen oder sie erleiden einen massiven Haarausfall. Oft zeigen sie auch ein verändertes Verhalten: Viele Bienen bleiben am Eingang des Bienenstocks, anstatt auszufliegen. Dieser Zustand kann sich soweit verschlechtern, dass ganze Stöcke innerhalb kurzer Zeit eingehen. Allerdings wurde als Ursache für die Waldtrachtkrankheit bislang der hohe Mineralstoffgehalt im Waldhonig vermutet.

Melezitose-Zucker als Ursache erstmals bestätigt

Honigtau enthält im Vergleich zu Blütennektar eine größere Zahl von speziellen Zuckern, die von den Läusen produziert werden. Dazu gehört auch die Melezitose. Sie ist in Blütennektar nicht zu finden, kann aber im Honigtau von Läusen, die auf Fichten leben, bis zu 70 % des Zuckeranteils ausmachen. Sie steht schon lange im Verdacht für die Erkrankung der Bienen verantwortlich zu sein.

Um diese Vermutung zu überprüfen, führte Victoria Seeburger im Rahmen ihrer Doktorarbeit in drei aufeinanderfolgenden Jahren Fütterungsexperimente mit Honigbienen durch. Dabei zeigt sich, dass mit Melezitose gefütterte Bienen deutlich mehr im Vergleich zu Bienen fraßen, denen eine Kontrolldiät verabreicht wurde.

Darüber hinaus wiesen die mit Melezitose gefütterten Bienen schwere Krankheitssymptome auf, wie ein geschwollener Hinterleib, das Tippen mit dem Hinterleib auf den Boden und Bewegungsstörungen bis hin zur kompletten Lähmung. Schließlich starben auch viele von ihnen. Dies bestätigt zum ersten Mal, dass Melezitose die Symptome der Waldtrachtkrankheit auslösen kann.

Die Analyse ihrer Darmbakterien (Mikrobiota) mit Hilfe der Hochdurchsatzsequenzierung zeigte, dass sich bei den Bienen, die mit Melezitose gefüttert wurden, das Artenspektrum der Milchsäurebakterien verändert hat. „Wir gehen deshalb davon aus, dass Melezitose von den Bienen nicht gut verdaut werden kann und sich im Darm ansammelt“, sagt Victoria Seeburger. Die Bienen sind offenbar mangelhaft ernährt, obwohl sie eigentlich ausreichend fressen. „Die geschwächten Tiere sind zudem auch anfälliger für Krankheitserreger, was die Sache noch verschlimmert.“

Imker sollten rechtzeitig reagieren

Für Imker hat Victoria Seeburger die Empfehlung, Honigtau mit einem hohen Gehalt an Melezitose zu vermeiden: „Sie sollten ihre Kolonien aus den Wäldern entfernen, wenn die Umweltbedingungen die Melezitoseproduktion begünstigen.“ Dies sei beispielsweise bei Honigtau der von Imkern gefürchteten großen schwarzen Fichtenrindenlaus der Fall.

Aber auch im Winter kann es zu Problemen kommen: „Bienen sind sehr saubere Tiere, die nur außerhalb des Stockes abkoten. Wenn sie im Winter den Stock nicht verlassen, kann sich die Melezitose im Darm anreichern.“ Deswegen sollten mit Melezitosehonig gefüllte Waben möglichst aus den Stöcken entfernt werden, so dass sie den Tieren nicht mehr als – kaum zu verdauendes – Futter zur Verfügung stehen.

Eine Gefahr für Menschen sieht Seeburger übrigens nicht, auch wenn es dazu keine Untersuchungen gibt: „Flüssiger Waldhonig hat nur einen niedrigen Melezitosegehalt und mit diesen geringen Mengen sollte das menschliche Verdauungssystem gut klarkommen.“
Quelle:                                                                                                                                                                  Florian Klebs Hochschulkommunikation                                                                                                     Universität Hohenheim

Starke Ertragseinbußen und gefährdete Völker: Wenn Honig wie Zement in den Waben klebt, liegt das am Melezitose-Zucker im Waldhonig.

Starke Ertragseinbußen und gefährdete Völker: Wenn Honig wie Zement in den Waben klebt,
liegt das am Melezitose-Zucker im Waldhonig.
Universität Hohenheim/Seeburger

Dienstag, 26. Mai 2020

Föten in Impfstoffen?

Hier finden Sie Fachinformationen zum Thema Impfstoffe aus Zellen von abgetriebenen Föten.

Die Texte sind von den "Ärzte für das Leben e.V."

Ärzte für das Leben
  • betrachten die Unantastbarkeit menschlichen Lebens als unverzichtbare Basis ärztlichen Handelns und ziviler Sicherheit der menschlichen Gemeinschaft
  • treten für den Schutz menschlichen Lebens von der Eizellbefruchtung bis zum natürlichen Tod ein
  • halten diese Handlungsprinzipien im ärztlichen Alltag und allen Lebensbereichen unserer Gesellschaft wach und mahnen sie an
  • treten auch dann dafür ein, wenn sie sich in Gegensatz zur öffentlichen Meinung wissen
  • setzen sich kritisch mit aktuellen Strömungen in der Medizin auseinander, soweit diese die grundsätzliche Schutzwürdigkeit menschlichen Lebens in Frage stellen.                   

Hier könnt ihr eine PDF Datei herunterladen zum Thema:
Masern: Derzeitige Impfsituation in Deutschland (Stand 3/2020)



Als Nächstes noch eine Abhandlung über Föten in Impfstoffen.
Hier könnt Ihr die PDF-Datei dazu herunterladen.







Honigbienen: Pflanzenschutzmittel stört Brutpflegeverhalten und Larven-Entwicklung

Durch eine neu entwickelte Videotechnik konnten Wissenschaftler der Goethe-Universität Frankfurt am Institut für Bienenkunde der Polytechnischen Gesellschaft erstmals die komplette Entwicklung einer Honigbiene im Bienenstock aufzeichnen. Dabei stellten die Forscher fest, dass bestimmte Pflanzenschutzmittel – Neonikotinoide – das Verhalten der Ammenbienen veränderten: Sie fütterten die Larven seltener. Die Larven benötigten bis zu 10 Stunden länger in ihrer Entwicklung. Eine längere Entwicklungszeit im Stock kann den Befall mit Bienenschädlingen wie der Varroa-Milbe begünstigen (Scientific Reports, DOI 10.1038/s41598-020-65425-y)
Honigbienen haben ein sehr komplexes Brutverhalten: Eine Putzbiene reinigt eine leere Wabe (Brutzelle) von den Resten der vorherigen Brut, bevor die Bienenkönigin ein Ei hineinlegt. Sobald die Bienenlarve geschlüpft ist, wird sie sechs Tage lang von einer Ammenbiene gefüttert. Dann verschließen die Ammenbienen die Brutzelle mit einem Deckel aus Wachs. Die Larve spinnt sich in einen Kokon ein und durchläuft eine Metamorphose, während der sie ihren Körper umformt und Kopf, Flügel und Beine entwickelt. Drei Wochen nach der Eiablage schlüpft die ausgewachsene Biene aus dem Kokon und verlässt die Brutzelle.

Wissenschaftler der Goethe-Universität Frankfurt konnten nun am Institut für Bienenkunde der Polytechnischen Gesellschaft durch eine neue Videotechnik erstmals die komplette Entwicklung einer Honigbiene im Bienenvolk aufzeichnen. Dazu konstruierten die Forscher einen Bienenstock mit einer Glasscheibe und konnten auf diese Weise viele Brutzellen von insgesamt vier Bienenvölkern gleichzeitig über mehrere Wochen hinweg mit einem speziellen Kamera-Aufbau filmen. Dabei nutzten sie Rotlicht, um die Bienen nicht zu stören, und zeichneten alle Bewegungen der Bienen an den Brutzellen auf.

Die Forscher interessierten sich dabei speziell für das Brutpflegeverhalten der Ammenbienen, deren Futter (ein Zuckersyrup) sie geringe Mengen an Pflanzenschutzmitteln, so genannten Neonikotinoiden, zusetzten. Neonikotinoide sind hoch wirksame Insektizide, die in der Landwirtschaft vielfach eingesetzt wurden und werden. In natürlicher Umgebung gelangen Neonikotinoide durch Nektar und Pollen, den die Bienen sammeln, in das Bienenvolk. Es ist bereits bekannt, dass diese Stoffe unter anderem die Navigationsfähigkeit und das Lernverhalten der Bienen stören. Einige Neonikotinoide hat die Europäische Union für den Pflanzenbau verboten, was seitens der Agrarindustrie kritisiert wurde.

Über Machine-Learning-Algorithmen, die die Wissenschaftler zusammen mit Kollegen des Centers for Cognition and Computation der Goethe-Universität entwickelten, konnten sie das Brutpflegeverhalten der Ammenbienen halbautomatisch auswerten und quantifizieren. Das Ergebnis: Bereits geringe Dosen der Neonikotinoide Thiacloprid oder Clothianidin führen dazu, dass die Ammenbienen an einigen Tagen der 6-tägigen Larvenentwicklung weniger häufig und somit kürzer fütterten. Manche der so aufgezogenen Bienen benötigten bis zu 10 Stunden länger bis zum Verschluss der Zelle mit einem Wachsdeckel.

„Neonikotinoide wirken auf das Nervensystem der Bienen, indem sie den Rezeptor für den Nerven-Botenstoff Acetylcholin blockieren“, erklärt Dr. Paul Siefert, der in der Arbeitsgruppe von Prof. Bernd Grünewald am Institut für Bienenkunde Oberursel die Experimente durchgeführt hat. Siefert: „Wir konnten erstmals zeigen, dass Neonikotinoide auch das Sozialverhalten der Bienen verändern. Das könnte ein Hinweis auf die von anderen Wissenschaftlern beschriebenen Störungen der Brutentwicklung durch Neonikotinoide sein.“ Auch Parasiten wie die gefürchtete Varroa-Milbe (Varroa destructor) profitieren von einer verlängerten Entwicklung, denn die Milben legen ihre Eier in Brutzellen kurz vor der Verdeckelung ab: wenn diese länger geschlossen sind, können sich die Milbennachkommen ungestört entwickeln und vermehren.

Es sei allerdings noch zu klären, so der Wissenschaftler, ob die Verzögerung der Larvenentwicklung auch auf die Verhaltensstörung der brutpflegenden Bienen zurückzuführen sei oder ob sich die Larven durch veränderten Futtersaft langsamer entwickeln. Solchen Futtersaft produzieren die Ammenbienen und füttern die Larven damit. „Wir wissen aus anderen Studien aus unserer Arbeitsgruppe“, so Siefert, „dass sich durch Neonikotinoide die Konzentration von Acetylcholin im Futtersaft verringert. Andererseits haben wir beobachtet, dass sich bei höheren Dosierungen auch die frühe Embryonalentwicklung im Ei verlängert, in einem Zeitraum also, in dem noch nicht gefüttert wird.“ Weitere Studien müssten klären, welche Faktoren hier zusammenwirken.

Die neue Videotechnik und die Auswertungs-Algorithmen jedenfalls bieten großes Potenzial für weitere Forschungsprojekte. Denn neben den Fütterungen konnten auch Heiz- oder Bauverhalten zuverlässig erkannt werden. Siefert: „Unsere innovative Technologie erlaubt es, grundlegende wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen über die sozialen Interaktionen im Bienenvolk, über die Biologie von Parasiten und die Sicherheit von Pflanzenschutzmitteln.“
Quelle:   
Markus Bernards Public Relations und Kommunikation                                                                                                                                              Goethe-Universität Frankfurt am Main
                                                                                                                                                                   
Der Brutbereich der Bienen wurde mit einer Kamera (grün) durch eine Dombeleuchtung (grau) hindurch gefilmt. Der speziell angefertigte Bienenstock (braun) war nur 3,5 cm breit, damit die Bienen möglichst rasch in den äußeren Zellen Brut aufzogen (rechts)
Paul Siefert