Montag, 19. Mai 2014

Die dunkle Seite des Robert Koch


Louis Pasteurs Pendant auf deutscher Seite hiess Robert Koch und stand ihm in Sachen Betrug in nichts nach. Geboren als drittes von dreizehn Kindern ist er bereits als 22-Jähriger zum Doktor der Medizin ernannt worden und das noch vor Ablegung des Staatsexamens. Doch spätestens im Mai 1891, als im preussischen Abgeordnetenhaus eine heftige Debatte wegen der Auswirkungen seines angeblichen Wundermittels „Tuberkulin“ abgehalten wurde, schien der Höhenflug des deutschen Vorzeigemediziners gestoppt. Er bat um seine Entlassung vom Hygiene Institut in Berlin, dessen Direktor er 1885 geworden war.
Grossspurig hatte Koch 1890 beim „10. Internationalen medizinischen Kongress“ in Berlin verkündet, er habe ein Wundermittel gegen die Lungenkrankheit Tuberkulose entwickelt. Doch nach der anfänglichen Euphorie kam die grosse Ernüchterung, weil das Tuberkulin katastrophal versagte und die Patienten reihenweise wegstarben. Was Koch als Wundermittel anpries, war nichts weiter als eine durch Hitze abgetötete Bazillenkultur. Er konnte keine Beweise für seine Theorien liefern. Schlimmer noch, die Markteinführung des Tuberkulin schien von langer Hand geplant gewesen zu sein, um sich mit dessen Produktion eine goldene Nase zu verdienen. Zu diesem Schluss kommt der Heidelberger Medizinhistoriker Christoph Gradmann. Bedingt durch die Theorie, Mikroben = tödliche Krankheitserreger, begann - aus Profitgier - die aufstrebende Pharma-Industrie zusammen mit den medizinischen Autoritäten, die Öffentlichkeit zu manipulieren.
Mit dem Glauben, Krankheiten entstehen durch Mikroben wurde Robert Koch 1906 nach Deutsch–Ostafrika delegiert, um das Rätsel der Schlafkrankheit zu entschlüsseln. An über 11000 Patienten versuchte er dies mit der Injizierung von arsenhaltigen Atoxylpräparaten. Zahlreiche Kranke reagierten darauf mit starken Schmerzen, irreversiblen Erblindungen, Koliken und Schwindelgefühlen. Nur etwa ein Fünftel der behandelten Personen konnte von der Krankheit geheilt werden. Der Wissenschaftshistoriker Wolfgang Eckhardt konnte weiterhin belegen, dass die Kranken in Konzentrationslager isoliert und als Versuchsmenschen herhalten mussten.
Trotz dieser Niederlagen der Mikrobenjäger, konnte sich die Infektionshypothese in der wissenschaftlichen Medizin durchsetzen und wird bis heute kaum angezweifelt.

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