Mittwoch, 25. Juni 2014

Chinas Händler ordern Millionen von Tonnen Sorghumhirse als Ersatz für (Gen)-Mais. Warum nicht europäische Einkäufer?

Die Futtermittelindustrie in China hat auf eine Alternative für Mais umgeschwenkt. Analysten schätzen die Einfuhr von Sorghum, welches nicht gentechnisch modifiziert ist, auf bis zu 3,5 Millionen Tonnen bis zum 1.Oktober 2014.
Lieferungen von Mais aus den U.S.A. nach China sind auf den niedrigsten Stand seit sieben Monaten bis April 2014 gesunken, nachdem die chinesischen Behörden Ladungen einer nicht genehmigten gentechnisch veränderte Sorte zurückgewiesen hatten.
Sorghum ist eine traditionelle gehaltvolle Getreideart beim Einsatz als Tierfutter. Im Jahr 2012 hatte China keinen in den Vereinigten Staaten angebauten Sorghum eingekauft. Das Blatt hat sich mit der grossen Ablehnung breiter Teile in der Bevölkerung gewendet. China könnte in diesem Jahr drei Viertel der U.S.-Exporte aufkaufen, entsprechend steigen schon die Preise für dieses Getreide an den Börsenmärkten.
China hat bis zum 31.März 2014 1,6 Millionen Tonnen in den U.S.A. angebauten, naturbelassenen Sorghum verschifft und damit Mexiko als bisherigen grössten Abnehmer überholt.
Das Bedauerliche ist, dass die hiesige Futtermittelindustrie und die Fleischproduzenten nicht dem Beispiel Chinas folgen und andere Getreidearten einkaufen sondern sich in Ausreden für ihr inakzeptables profitorientiertes Geschäftsgebaren verlieren und so den Biotechnologie-Konzernen Tür und Tor für den europäischen Markt öffnen.
In gut sortierten Tierfutterabteilungen werden Sorghumkolben als Vogelfutter angeboten oder als Dekomaterial in Bastel- oder Blumenläden verkauft. Das ist zuwenig.
Einzig und allein der Verbraucher kann hier nur noch Abhilfe mit einem Boykott von Fleisch- oder Milchprodukten schaffen, die in Tiermastanlagen durch Fütterung mit Anteilen von Gen-Mais produziert werden. Private Haustierhalter und Züchter sollten ebenfalls ihren Tieren kein Futter geben, das Gen-Mais enthält.
In der Europäischen Union werden trotz deutlicher Ablehnung und Dauerproteste gegen die Zulassung gentechnischer Produkte ununterbrochen Versuche gestartet, diese Schritt für Schritt einzuführen.

Landwirten in klimatisch günstigen Gebieten eröffnen sich profitable Anbaumöglichkeiten mit Sorghumhirsen ohne Abhängigkeiten von Knebelverträgen der Gentechnik-Mafia.

Die chinesischen Behörden haben nicht nur illegale Ladungen reinen gentechnisch veränderten Mais zurückgewiesen, der in China gesetzlich verboten ist, sondern auch Ware in den Häfen nicht löschen lassen, die Spuren des Gen-Mais MIR162 enthielten, die bei Stichproben gefunden wurden. MIR162 wurde von dem Biochemie-Konzern Syngenta entwickelt, der einen im Jahr 2010 eingereichten und bis heute nicht genehmigten Antrag bei der zuständigen chinesischen Behörde um Genehmigung gestellt hatte.

Insgesamt hat China die Einfuhr von fast 1,45 Millionen Tonnen Mais seit dem letzten Jahr verweigert. Im Vergleich zum davor liegenden Jahreszeitraum bedeutet das ein Rückgang von 85 Prozent.

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