«Das heißt, die Fläche wurde in fünf Teilstücke unterteilt, wo sich jeweils
eine Sommer- mit einer Winterkultur abwechseln», erklärte der Thüringer
Bauernverband (TBV) am Freitag am Rand eines solchen Feldes der
Agrargenossenschaft Weißensee. «Dazwischen liegen jeweils 36 Meter
breite Blühstreifen.»
So finde der Hamster immer Rückzugsorte, Schutz vor Greifvögeln und ein
üppiges Nahrungsangebot. Die Region um Weißensee im Kreis Sömmerda
zählt zu den insgesamt 35 Feldhamster-Schwerpunktgebieten, die es im
Freistaat
gibt. Da der Feldhamster in vielen Regionen Deutschlands bereits ausgestorben
ist, genießt er in Thüringen besonderen Schutz.
«Gerade der Feldhamster zeigt auf, wie sehr ehemals weit verbreite Arten der
Agrarlandschaft innerhalb weniger Jahrzehnte an den Rand des Aussterbens
gelangen können, wenn die notwendigen Rahmenbedingungen zum Überleben
nicht mehr gegeben sind», sagte Umweltministerin Anja Siegesmund. Ihr
Ministerium unterstütze deshalb intensiv die landwirtschaftlichen Betriebe,
die es sich zum Ziel gemacht haben, die Artenvielfalt im Agrarbereich zu
erhöhen und zu stabilisieren.
Seit 2018 ist die AG Weißensee laut Ministerium ein enger Partner der Stiftung
Naturschutz Thüringen in einem Feldhamsterschutz-Modellprojekt und des von
Thüringen und dem Bund geförderten Projektes «Feldhamsterland». Außerdem
erhalte sie für die Anlage mehrjähriger Blühstreifen für den Insekten- und
Rebhuhnschutz Fördermittel.
Damit lassen die Thüringer Landwirtinnen und Landwirte nach TBV-Angaben
in diesem Jahr eine mehr als 1.500 Fußballfelder große Fläche aufblühen. Die i
nsgesamt 1.000 Hektar Blühstreifen und Blühflächen sollen Insekten ein
vielfältiges Blütenangebot bieten. «Wir arbeiten in und mit der Natur, nicht
gegen sie», sagte TBV-Präsident Wagner. «Der Erhalt unserer Artenvielfalt
liegt im ureigensten Interesse von uns Landwirten.»dpa/th
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