Dienstag, 19. März 2013

Brasilien: Rund 1.800 Jahre altes Fossil eines Blauwals gefunden

Wissenschaftliche Mitarbeiter der Staatlichen Universität São Paulos (Estadual Paulista “Júlio de Mesquita Filho”) haben an einem Strand im Osten der Stadt Iguape (südliche Küste von São Paulo) ein rund 1.800 Jahre altes Fossil eines Blauwals gefunden. Ein Teil des Schädels war von einem Ortsansässigen bereits im August vergangenen Jahres entdeckt worden. Ewerton Miranda kontaktierte nach seinem Fund die Brasilianische Gesellschaft für Paläontologie, die den Fund beurteilte.
Zu Beginn dieser Woche wurde das Alter der Knochen nach Prüfung durch ein amerikanisches Labor auf etwa 1.800 bis 1.900 Jahre datiert. Die Einrichtung in den USA verwendete zur Altersbestimmung die Radiokarbonmethode (C14 Methode), bei der mittels der Halbwertszeit des Isotops 14 von Kohlenstoff das Alter bestimmt wird. Laut Francisco Buchmann, Professor und Koordinator des Labors für Stratigraphie und Paläontologie an der Uni, haben Wissenschaftler im Laufe der Ausgrabung Teile der Wirbelsäule des Meeressäugers gefunden und einem Blauwal zugeordnet. “Ich glaube nicht, dass es ein Blauwal ist – ich bin mir sicher”, so Buchmann.
Der Strand, an dem die Knochen gefunden wurden, unterliegt einer raschen Erodierung. Diese war letztendlich dafür verantwortlich, dass die Überreste des Tieres nun gefunden wurden. In den letzten Jahren drang der Ozean um 700 Meter vor, mehrere Häuser und ganze Straßenzüge verschwanden im Wasser. Unter einem der eingestürzten Häuser wurde der Wal nun gefunden.
Der Blauwal (Balaenoptera musculus) gehört zur Familie der Furchenwale (Balaenopteridae) und ist mit einer Länge von rund 33,6 Meter und mit einer Körpermasse von bis zu 200 Tonnen das größte und schwerste bekannte Tier, das jemals auf der Erde gelebt hat. Um 1920 schätzte man den Weltbestand der Blauwale auf über 220.000 Tiere, davon etwa 90 % in den südlichen Meeren. 40 Jahre später waren es nur noch 1.000–3.000 Tiere. Heute wird die Gesamtpopulation wieder auf etwa 10.000–20.000 Individuen geschätzt, von denen etwa 6.000 Zwergblauwale sind. Eine genaue Erfassung der Bestände ist nur schwer möglich.


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