Donnerstag, 8. Mai 2014

Was haben Anti-Faltencreme und Rasierschaum mit dem Aussterben des Sumatra-Tigers zu tun?

Habe mal wieder ein wenig für meine Leser recherchiert.

Da ich mich zur Zeit mit Kokosöl beschäftige, treffe ich immer wieder auf Aussagen,
die meinen, Kokosöl und Palmöl sei das selbe.

Palmöl wird aus dem Fruchtfleisch der Ölpalme gewonnen.
Kokosöl wird aus der Kokosnuss , der Frucht der Kokospalme, gewonnen.

Palmöl ist normalerweise auch ein gutes Pflanzenöl, wo das Problem liegt, lest Ihr in nachfolgendem Bericht, den ich von Greenpeace bekommen habe.

Ob Sie sich die Haare waschen, die Zähne putzen oder Ihren Nachwuchs wickeln: In etwa jedem zweiten Konsumprodukt steckt Palmöl. Ein Großteil davon ist "schmutziges" Palmöl, für das tausende Hektar Regenwald geopfert wurden.
Mit dem Wald
verschwinden die letzten Rückzugsräume zahlreicher Tierarten, wie der des Sumatra-Tigers.Procter & Gamble ist einer der größten Palmölabnehmer weltweit und steht hinter vielen uns bekannten Haushalts- und Hygienemarken. Greenpeace fordert Procter & Gamble auf, sich endlich der Verantwortung für einen konsequenten Regenwaldschutz zu stellen
Als einer der größten Konsumgüterhersteller weltweit, vertreibt Procter & Gamble seine Haushalts- und Pflegeprodukte in über 180 Länder. Jährlich verarbeitet der Konzern rund 460.000 Tonnen Palmöl in seinen Produkten. Weniger als zehn Prozent davon waren im Berichtsjahr 2013 als "nachhaltig" zertifiziert. Und dies auch nur nach den Kriterien des Runden Tisch für nachhaltiges Palmöl (RSPO), welche Greenpeace als deutlich zu schwach kritisiert. Hier setzt Procter & Gamble ausschließlich auf Zertifikatehandel und Massenbilanz, so dass nicht nachvollzogen werden kann, von welchen Plantagen das Palmöl stammt.
Auf diese Weise riskiert der Konzern, dass schmutziges Palmöl in seinen Produkten landet - und macht sich so
dreifach schuldig:
Denn nicht nur für den Schutz der
Artenvielfalt müssen wir diese Wälder erhalten - sie sind als natürliche Kohlenstoff-Speicher auch unsere besten Verbündeten im Kampf gegen den Klimawandel. Außerdem leben Millionen von Indonesiern von und mit dem Regenwald. Ihnen drohen Landkonflikte, Waldbrände und Vertreibung.

Produzenten und Abnehmer in der Pflicht

Große Palmölkonzerne wie Musim Mas können ihr schmutziges Palmöl ungehindert auf den Weltmarkt bringen. Doch nur, wenn sich dafür Abnehmer finden. Greenpeace fordert daher von Palmölabnehmern, keine Geschäfte auf Kosten der letzten Regenwälder zu machen. Große Abnehmer wie Nestlé, Unilever, L´Oreal und Ferrero sind diesen Forderungen bereits nachgekommen und haben sich zu einer "Null-Entwaldungs-Policy" verpflichtet.
 
Nicht so Procter & Gamble: Greenpeace USA hat die Forderung nach strengen Waldschutzrichtlinien bereits mehrfach an die internationale Geschäftsführung des Konzerns kommuniziert  - bisher ohne Erfolg.


Verbraucher werden zu Mit-Tätern gemacht

Für den Verbraucher ist es praktisch unmöglich, keine Palmöl-Produkte zu kaufen. Unternehmen wie Procter & Gamble, die von ihren Palmöl-Lieferanten keinen strengen Waldschutz einfordern, machen den Konsumenten somit zum Mit-Täter.Immer mehr Verbraucher wollen da nicht mitmachen! Sie erwarten zu Recht, dass große, einflussreiche Konzerne Verantwortung übernehmen und sie nicht zu unfreiwilligen Mit-Tätern in ihrem rücksichtslosen Gewinnstreben machen.


Zahlen und Fakten

Der Bestand des Sumatra-Tigers ist auf geschätzte 400 Exemplare geschrumpft. Indonesien hat bereits mehr als 50% seiner ursprünglichen Waldflächen verloren.
Die Ölpalme, aus der Palmöl gewonnen wird, kommt
ursprünglich aus West-Afrika.
Seit 2007 ist
Indonesien der weltgrößte Palmölproduzent mit knapp 50% Marktanteil.
Die indonesische Regierung hat ungefähr
15 Millionen Hektar Land für den Palmölanbau freigegeben.


Ist von Palmöl generell abzuraten?

Nein. Palmöl ist vielfältig einsetzbar und die Ölpalme hat eine hohe Ertragskraft. Die Verwendung anderer Öle wie Raps- und Sojaöl würde die Probleme nur verlagern. Außerdem kann die Ölpalme wie jede andere Pflanze nach ökologischen und sozialen Kriterien angebaut werden - so dass ihr Anbau nicht zu Lasten der Umwelt geht und die Menschen vor Ort davon profitieren. Es gibt erste gute Initiativen, die zeigen, dass dies möglich ist.

 

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