Die Nukak Indianer
sind von bewaffneten Gruppen überfallen und dazu gezwungen worden, ihre
Häuser zu verlassen. Die Nukak sind das zuletzt kontaktierte indigene
Volk Kolumbiens.
Acht Nukak-Familien wurden von ihrem Gebiet im Südosten Kolumbiens,
nahe der Gemeinde San José del Guaviare, vertrieben. Sie haben in
provisorischen Lagern Schutz gefunden.
Die Existenz der Nukak wurde erst 1988 weitgehend bekannt, als rund
40 ihrer Angehörigen in einer Stadt erschienen, die Siedler im
angestammten Gebiet des indigenen Volkes kurz zuvor errichtet hatten.
Nach der Kontaktaufnahme starb die Hälfte der Nukak an eingeschleppten Krankheiten wie Grippe oder Malaria.
Trotz der erfolgreichen Kampagne zur Gründung eines Schutzgebietes
für die Nukak, die von Survival International, der nationalen
Organisation für Indigene (ONIC) und anderer Organisationen geführt wurde, sind illegal bewaffnete
Gruppen und Kokabauer in ihren Wald eingedrungen. Vermutlich ist das
Gebiet mit Landminen übersät.
Aus den einst nomadischen Jägern und Sammlern wurden weitgehend
sesshafte Flüchtlinge, die zum Überleben auf Almosen des Staates
angewiesen sind.
Kolumbiens blutiger Konflikt zwischen bewaffneten Gruppen – die sich
inzwischen hauptsächlich durch den Kokain-Handel finanzieren – und den
Regierungskräften, hat das Leben Zehntausender Indigener zerstört.
Laut ONIC werden täglich 35 kolumbianische Indianer zwangsumgesiedelt. Alle 40 Stunden wird ein Indigener getötet.
Quelle: Survival International
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