Donnerstag, 5. Juni 2025

Globaler Kälte Report

 

Balkan: Außersaisonale Schneefälle

Auf dem Balkan schneit es wieder – und das Ende Mai, bei Temperaturen, die weit unter den jahreszeitlichen Normen liegen.

Am Wochenende war der nördliche Velebit-Nationalpark in Kroatien von Schnee bedeckt. Auch auf dem bulgarischen Gipfel des Cherni Vrah gab es heftige Schneefälle, und weitere sind im Anmarsch.

Die von Meteo Bulgaria veröffentlichten Aufnahmen zeigen, dass die Gipfel mit Neuschnee bedeckt sind. Nach Angaben der Agentur kommt es in den Bergen oberhalb von 2.000 Metern zu stetigem Schneefall, während in den tieferen Lagen gefrierender Nebel und kälterer Regen vorherrschen.

Die letzten Schneefälle in diesen Regionen fallen normalerweise im April. Anhäufungen Ende Mai gelten als sehr selten – ein weiterer Hinweis darauf, dass Mutter Natur nicht mit dem Narrativ kooperiert.


USA: 30 cm Schnee auf dem Mount Washington

Auf dem Mount Washington sind am Wochenende fast 30 cm Schnee gefallen. Zwischen dem 23. und 25. Mai fielen nach Angaben des Observatoriums 30 cm auf dem Gipfel.

Die Windböen erreichten Spitzenwerte von 100 km/h und verursachten Whiteouts.
Auf der nahe gelegenen Carter Notch Hut befinden sich ähnliche Mengen: 31 cm. 

Schnee im Mai ist auf einer Höhe von 1900 m nicht besonders selten, aber auch hier steht er im Widerspruch zu der erwarteten Frühlingswärme.

Australien: Außerordentliche Kälte

Nach der Rekordkälte der letzten Woche ist es in weiten Teilen Australiens weiterhin sehr kühl.
Eine intensive polare Luftmasse herrscht über dem Südosten und lässt die Temperaturen weit unter die Mai-Norm fallen. In Südaustralien, Victoria und New South Wales wird es durch den kalten Wind noch schlimmer – dies ist ein direkter Einfluss der antarktischen Luft.

In tiefer gelegenen Gebieten fällt Regen, in höher gelegenen Regionen wird bis Dienstag Schnee erwartet. Die Kälte ist weit verbreitet, die Nächte bewegen sich im Landesinneren auf den Gefrierpunkt zu.

Antarktis: Temperatur nähert sich der –80°C-Marke

Am 25. Mai sank die Temperatur in Concordia in der Antarktis um 20:36 Uhr UTC auf -79,5 °C.

Dies ist das dritte Mal in dieser Saison, dass es bis auf ein halbes Grad an die -80°C-Marke heranreichte – zweimal in Concordia und einmal in Wostok.

Solche extremen Tiefstwerte sind selbst für antarktische Verhältnisse selten und unterstreichen die unerbittliche Kälte, die das Ostantarktische Plateau in letzter Zeit erfasst hat.

Diese Messwerte könnten der Beginn einer rekordverdächtigen Wintersaison (April-September) sein, die den bisher kältesten Winter seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2021 unterbietet.

Vietnam: Ungewöhnlich kühles Wetter

In Hanoi war es am Sonntag 20,6°C kühl – weit unter dem Mai-Durchschnitt von 26-30°C. Sa Pa erreichte 14°C. Verantwortlich für den Temperatursturz war eine intensive, von Norden hierin schwenkende Kaltfront.

Vietnamesische Meteorologen versuchten, dies herunterzuspielen und verwiesen auf einen 14°C-Maiwert in Hanoi vor Jahrzehnten. Aber das war eine Ausnahmeerscheinung. Die Messwerte dieser Woche waren keine Einzelfälle – sie betrafen die gesamte Region. Die Temperaturen im Tiefland liegen bei 20-22°C.

Die Kaltfront brach auch die Niederschlagsrekorde – in Ha Tinh fielen an einem Tag über 600 mm. Ernten wurden vernichtet, der Viehbestand ging verloren.

Ukraine: Ernte durch die April-Kälte vernichtet – teilweise wurden Ausfälle von 100 % bestätigt

Der Kälteeinbruch im April in der Ukraine hat sich inzwischen als große landwirtschaftliche Katastrophe erwiesen.

In der Region Mykolaiv meldeten einige Landwirte den völligen Verlust ihrer Obstkulturen, nachdem die Temperaturen auf -11 °C gesunken waren – weit unter dem Durchschnitt von 10 °C. Aprikosen, Kirschen und Pflaumen waren am stärksten betroffen.

Olena Piskun, Leiterin der regionalen Landwirtschaftsabteilung: „Die Blüte ist ausgefallen und die Früchte sind zu schnell 100 % beschädigt.“

Sogar in der Südukraine schätzen die Behörden den Rückgang der gesamten Obsternte auf 30 %. Die Zahlen deuten darauf hin, dass 80 % der Birnen, die Hälfte der Kirschen, Pflaumen, Pfirsiche und mindestens die Hälfte der Apfelblüte zerstört worden sind.

Und die Ukraine war nicht allein.

In der Türkei fielen durch den Frost im April 80 % der Aprikosen Produktion aus. Auch in Ungarn gab es große Verluste bei Aprikosen und Mandeln.

Diese Kälteeinbrüche sind keine isolierten Ereignisse – sie sind Teil eines größeren Musters. Und während die MSM das „wärmste Jahr aller Zeiten“ herbeireden, haben die Landwirte mit verheerenden Frösten und Schneefällen spät zu kämpfen.

Die Nahrungsmittelproduktion leidet darunter. Arktische Stürme außerhalb der Saison wie diese das Angebot verringern, die Preise in die Höhe treiben und den Druck auf die bereits überlasteten Nahrungsmittel Systeme erhöhen.

Alarmisten verweisen Blindlings auf „Klima Instabilität" – aber Kälte war NIE Teil des ursprünglichen Drehbuchs. Dieser Handlungsstrang wurde hinzugefügt, als reale Beobachtungen aus der Welt anfingen, sie Lügen zu strafen.

Neuseeland: Sehr frühe erste Schneefälle

Diese Woche wird es auf der Südinsel Neuseelands früh im Jahr schneien.
Zwei Kaltluftvorstöße werden zwischen Mittwochabend und Sonntag bis 15 cm Schnee bringen.

In den Remarkables werden die höchsten Schneemengen erwartet: vielleicht 20 cm bis zum Wochenende. Für Cardrona wird eine Gesamtschneehöhe von etwa 13 cm vorhergesagt, während Coronet Peak 8 cm erhalten soll.

Die Schneehöhen beginnen in einer Höhe von fast 1500 m, sinken aber am Freitag auf etwa 800 m.

Amazonas-Gebiet: Kaltluft-Vorstoß von Süden

Eine intensive antarktische Luftmasse ist tief nach Südamerika vorgedrungen, hat 6° südlicher Breite erreicht und bis zum Amazonas-Regenwald vorangekommen – ein sehr seltenes Ereignis im Mai.

Die Temperaturen sind in Argentinien, Paraguay, Uruguay, Bolivien und Brasilien eingebrochen. In Maringá, Südbrasilien, wurde am 29. Mai ein Tiefstwert von 6 °C gemessen, der tiefste Wert des Jahres und 10 °C unter dem Durchschnitt. Weiter nördlich in Cuiabá, der Hauptstadt von Mato Grosso, löste der Temperaturrückgang aufgrund des raschen Auftretens eine orangefarbene Warnmeldung aus.

In weiten Teilen Zentral- und Südbrasiliens markiert der Mai die entscheidenden Wachstumsphasen für wichtige Nutzpflanzen. Mais der zweiten Saison (Safrinha), der nach der Sojabohnenernte gepflanzt wurde, befindet sich jetzt in der Blüte bis zur frühen Kornfüllung und reagiert sehr empfindlich auf Kältestress.

Die Kaffee-Ernte beginnt. Plötzliche Temperaturstürze oder Frost können auch die Kaffee-Kirschen schädigen und die Qualität der Bohnen mindern. Zuckerrohr befindet sich je nach Region ebenfalls im aktiven Wachstum oder in der frühen Ernte, wo Kälte die Zuckerentwicklung unterdrücken kann.
Obst- und Gemüsekulturen, die kurz vor der Ernte stehen, sind ebenfalls anfällig für Gewebeschäden und Ertragsverluste.

Angesichts der Temperaturanomalien (16 °C unter dem Normalwert) und der Frostgefahr in höheren Lagen ist diese Kaltfront mehr als nur eine Wetteranomalie – sie ist eine direkte Bedrohung für die Nahrungsmittelproduktion und das landwirtschaftliche Einkommen.